Final Check
Zuerst möchte ich um Verzeihung bitten, daß ich so lange nicht geschrieben habe! Die letzten Wochen waren recht eng geplant und ich war heilfroh, mit dem Linientraining einigermaßen Takt halten zu können. Da blieb leider für dieses Blog keine Zeit mehr. Zum Abschluss möchte ich meiner Berichtspflicht wenigstens noch rudimentär nachkommen und von meinem letzten Umlauf, dem Final-Check, berichten:
1. Tag
Auf dem Programm steht ein unspektakulärer Tag mit den Flügen Frankfurt-London-Frankfurt und abschließend noch per Nachpost nach Berlin.
Der Flieger ist in Ordnung, die Gäste kommen pünktlich, der Checker ist freundlich und alles deutet auf einen entspannten Umlauf hin, nur meine übliche Nervösität vor und bei Prüfungen will einfach nicht nachlassen.
In London weht jedoch kräftig Wind. Deshalb reduziert sich dort die Landerate und wir stehen erstmal in Frankfurt und warten auf unsere Abflugfreigabe. Die Gäste nehmen es mit britischer Stoik...
In London angekommen, hat sich der Wind dann schon gut beruhigt und es geht pünktlich wieder zurück nach Frankfurt und auch der Nachpostflug nach Berlin verläuft ruhig.
2. Tag
Berlin-München-Berlin-München-Hannover
Beim ersten Abflug aus München ist die Maschine komplett ausgebucht. Somit spreche ich mit den Damen am Gate ab, daß sie etwas früher als üblich mit dem Einsteigen beginnen können (glücklicherweise war der Tanker sehr pünktlich fertig, so daß hierfür noch etwas "Luft" im doch recht engen Zeitkorsett der Bodenabfertigung war).
Fünf Minuten vor der planmäßigen Abflugzeit kommt ein Anruf vom Gate, daß nun alle Passagiere an Bord seien. So bleibt mir noch die Zeit für eine kurze Begrüßungsansage.
Nach Ende meiner Ansage kommt die Purserette in das Cockpit und berichtet, daß zwei Passagier mehr als geplant an Bord sind!
Nun ist die Not groß: Ein Anruf am Gate ergibt, daß dort der Boardingcomputer ausgefallen war.
Nun hätte jeder einsteigende Passagier beim Einsteigen auf einer großen Liste abgehkt werden müssen. Dies war offensichtlich unterblieben. Die Mitarbeiterinnen hatten sich einzig auf die vorgezeigten Bordkarten verlassen.
Dabei war übersehen worden, daß zwei Gäste zusätzlich eine Bordkarte ausgestellt worden war (diese waren eigentlich auf einen späteren Flug gebucht gewesen), da zwei andere Gäste einen so knappen und verspäteten Zubringerflug hatten, daß mit ihrem Erscheinen nicht mehr gerechnet wurde...
Der inzwischen alarmierte Flight-Manager wollte nun zum Flugzeug eilen, um das Chaos aufzuklären und die überzähligen Gäste wieder von Bord zu holen.
In der Zwischenzeit fand sich jedoch ein als Gast mitreisender Kollege, der sich spontan bereiterklärte, auf seinen Sitzplatz in der Kabine zu verzichten und auf einem überzähligen Crewsitz Platz zu nehmen. Somit konnte sich einer der beiden überzähligen Passagiere auf dem nun freiwerdenden Platz setzen.
Gleichzeitig boten zwei wirklich freundliche Vielflieger in der ersten Reihe der Business-Class an, den zweiten überzähligen Gast in ihrer "Mitte" aufzunehmen (Üblicherweise bleibt in der Business-Class der Mittelsitz einer Dreier-Reihe frei.)...
Da der Flightmanager immer noch auf sich warten ließ, alle Passagier korrekte Bordkarten hatten und nun auch einen Sitzplatz hatten, entschloss ich mich, die Türen zu schließen und loszufliegen, um die Verspätung nicht noch größer werden zu lassen.
Mit neun Minuten Verspätung und einem leicht flauem Gefühl im Magen legten wir aus München ab (Meine Gedanken: "Was wird der Checker sagen? Da hat sich gerade sein Prüfling mal schlankweg über diverse Vorschriften hinweg gesetzt und rollt vermutlich geradewegs in das Scheitern seines Final-Check hinein...").
Im Reiseflug halte ich die Spannung nicht mehr aus. Ich drehe mich zu meinem Checker um, und frage ihn direkt, ob das Vorgehen so in Ordnung gewesen wäre. Kommentar: "Etwas unkonventionell, aber ich hätte es auch so gemacht...". Mir fällt ein Stein vom Herzen.
Die Bodenabfertigung in Berlin läuft dafür reibungslos.
Beim Anflug in München jedoch kommt ausgerechnet mitten im Anflug eine Fehlermeldung über einen fehlerhaften Fahrwerkssensor (Mein erster Gedanke: "Warum muss mir sowas ausgerechnet auf meinem Final Check passieren!").
Das dazugehörige Verfahren wird abgehandelt und siehe da, nach dem Ausfahren des Fahrwerks funktioniert wieder alles...
In München wechseln wir den Flieger, um Nachtpost nach Hannover zu bringen. Die Verladung geht so zügig, daß wir bereits 25 Minuten vor(!) der geplanten Abflugzeit unsere Position verlassen. Zur geplanten Ankunftzeit sitzen wir bereits im Bus in Richtung Hotel...
3. Tag
Frankfurt-Rom-Frankfurt-Istanbul
Von Hannover fliegen wir zuerst als Passgiere nach Frankfurt. Dort übernehmen wir eine Maschine und fliegen einen ereignislosen Flug nach Rom hin und zurück.
Von Frankfurt soll es nun mit einer anderen Maschine nach Istanbul gehen. Die nette Kabinencrew ist bereits vor uns auf dem Flieger angekommen. Der wirklich pfiffige Purser hatte direkt bei seiner Ankunft schon zwei nicht funktionierende Notausganglichter an den beiden vorderen Türen bemerkt und selbständig die Technik bestellt.
Ein Blick in die große Liste der akzeptablen Defekte, zeigte, daß wir mit einem ausgefallenem Licht hätten fliegen dürfen. Wenn beide defekt sind, hätten wir nur fliegen können, wenn der Ausgang blockiert ist und somit auch nur weniger Passgiere an Bord sein dürfen.
Da wir aber recht gut gebucht waren, schied diese Option aus.
Die inzwischen angekommene Technik tippte auf eine defekte Batterie. Da zum Ausbau der Batterie die gesamte Deckenverkleidung im Türbereich aufgeschraubt werden muss, war an ein Einsteigen von Passagieren an der vorderen Tür nicht zu denken.
Glücklicherweise hatten wir eine Vorfeldposition.
Nach kurzer Rücksprache mit dem Rampagenten, bestellte dieser noch eine zusätzliche Passagiertreppe, so daß das Einsteigen nun über den mittleren und hinteren Eingang ablief, während vorne kräftig geschraubt wurde.
Glücklicherweise zeigten sich die Gäste nach einer erklärenden Ansage sehr freundlich und geduldig!
Nach erfolgreicher Reparatur ging es mit 35 Minuten Verspätung nach Istanbul in den Feierabend.
4. Tag
Istanbul-München-Helsinki
Die Wettervorhersage von München wartet mit wolkenlosem Himmel auf. Ich freue mich auf einen problemlosen Anflug.
Eine Stunde vor München tickert der letzte Wetterbericht von München auf den Drucker im Cockpit: München, Nebel, Sichtweiten 150-300m...
Nun ist ein Anflug der Kategorie IIIb gefragt. Leider wieder ein Ding, bei dem man als Kapitän viel falsch machen kann und das ich nun noch nicht so oft gemacht habe (zwar wird dies im Simulator recht viel geübt, aber im richtigen Leben hatte ich davon im Kapitänstraining nur zwei Anflüge vorher...). Mein Ruhepuls steigt unweigerlich...
Vom Lotsen werden wir in einer weiten Schleife in den trägen Anflugstrom eingereiht (Wie bin ich froh, daß wir in Istanbul ordentlich Sprit getankt haben...).
In knapp 100 Fuß Höhe kommen die Landebahnlichter in Sicht. Geschafft.
Nachdem alle Gäste ausgestiegen sind, bereiten mein Copilot und ich die Maschine zur Übergabe an die Folgebesatzung vor, da wir in München die Maschine wechseln sollen.
Während ich noch die letzten Schaltungen mache, steht mein Copilot auf und geht kurz in die Kabine. Als er zurückkommt, richtet er mir aus, daß mein Checker mich dringend in der Kabine sprechen wolle.
Ich wundere mich etwas, stehe auf und beim Verlassen des Cockpit sehe ich, daß im vorderen Eingangsbereich die gesamte Crew versammelt steht, vor der Tür im Finger steht bereits die übernehmende Crew, alle applaudieren und mein Checker beglückwünscht mich zum bestandenen Final-Check!
Ich bin vollkommen perplex! Eigentlich hätte die Tour noch einen Tag länger für mich gehen sollen. Dieses frühe Ende hatte ich nicht erwartet.
Sechs Monate Training fallen mir als Stein vom Herzen!
Alle gratulieren: Checker, Copilot, Purser, Flugbegleiter, Techniker, selbst das schon wartenden Reinigungsteam! Ich weiß gar nicht wohin mit all dem Glück!
Von mir unbemerkt hat der Checker bereits meine Uniformmütze mit der goldenen Kapitänskordel versehen. Diese wird mir nun unter allgemeinem Gejohle aufgesetzt und mir werden die drei Copilotenstreifen von der Schulter gerissen und durch die vier Kapitänsstreifen ersetzt.
Leider muss nun meine treue Crew weiter nach Helsinki, während ich als Passagier nach Frankfurt geschickt werde.
Somit bleibt mir nur eine allerletzte Amtshandlung während der Crewbusfahrt: Schnell instruiere ich meinen Copiloten, ein schönes Abendessen für die gesamte Crew auf meine Rechnung zu organisieren oder wie es ein alter Kapitän mal so schön ausdrückte: "Das erste Kapitänsgehalt muss für die Festivitäten draufgehen!"...
1. Tag
Auf dem Programm steht ein unspektakulärer Tag mit den Flügen Frankfurt-London-Frankfurt und abschließend noch per Nachpost nach Berlin.
Der Flieger ist in Ordnung, die Gäste kommen pünktlich, der Checker ist freundlich und alles deutet auf einen entspannten Umlauf hin, nur meine übliche Nervösität vor und bei Prüfungen will einfach nicht nachlassen.
In London weht jedoch kräftig Wind. Deshalb reduziert sich dort die Landerate und wir stehen erstmal in Frankfurt und warten auf unsere Abflugfreigabe. Die Gäste nehmen es mit britischer Stoik...
In London angekommen, hat sich der Wind dann schon gut beruhigt und es geht pünktlich wieder zurück nach Frankfurt und auch der Nachpostflug nach Berlin verläuft ruhig.
2. Tag
Berlin-München-Berlin-München-Hannover
Beim ersten Abflug aus München ist die Maschine komplett ausgebucht. Somit spreche ich mit den Damen am Gate ab, daß sie etwas früher als üblich mit dem Einsteigen beginnen können (glücklicherweise war der Tanker sehr pünktlich fertig, so daß hierfür noch etwas "Luft" im doch recht engen Zeitkorsett der Bodenabfertigung war).
Fünf Minuten vor der planmäßigen Abflugzeit kommt ein Anruf vom Gate, daß nun alle Passagiere an Bord seien. So bleibt mir noch die Zeit für eine kurze Begrüßungsansage.
Nach Ende meiner Ansage kommt die Purserette in das Cockpit und berichtet, daß zwei Passagier mehr als geplant an Bord sind!
Nun ist die Not groß: Ein Anruf am Gate ergibt, daß dort der Boardingcomputer ausgefallen war.
Nun hätte jeder einsteigende Passagier beim Einsteigen auf einer großen Liste abgehkt werden müssen. Dies war offensichtlich unterblieben. Die Mitarbeiterinnen hatten sich einzig auf die vorgezeigten Bordkarten verlassen.
Dabei war übersehen worden, daß zwei Gäste zusätzlich eine Bordkarte ausgestellt worden war (diese waren eigentlich auf einen späteren Flug gebucht gewesen), da zwei andere Gäste einen so knappen und verspäteten Zubringerflug hatten, daß mit ihrem Erscheinen nicht mehr gerechnet wurde...
Der inzwischen alarmierte Flight-Manager wollte nun zum Flugzeug eilen, um das Chaos aufzuklären und die überzähligen Gäste wieder von Bord zu holen.
In der Zwischenzeit fand sich jedoch ein als Gast mitreisender Kollege, der sich spontan bereiterklärte, auf seinen Sitzplatz in der Kabine zu verzichten und auf einem überzähligen Crewsitz Platz zu nehmen. Somit konnte sich einer der beiden überzähligen Passagiere auf dem nun freiwerdenden Platz setzen.
Gleichzeitig boten zwei wirklich freundliche Vielflieger in der ersten Reihe der Business-Class an, den zweiten überzähligen Gast in ihrer "Mitte" aufzunehmen (Üblicherweise bleibt in der Business-Class der Mittelsitz einer Dreier-Reihe frei.)...
Da der Flightmanager immer noch auf sich warten ließ, alle Passagier korrekte Bordkarten hatten und nun auch einen Sitzplatz hatten, entschloss ich mich, die Türen zu schließen und loszufliegen, um die Verspätung nicht noch größer werden zu lassen.
Mit neun Minuten Verspätung und einem leicht flauem Gefühl im Magen legten wir aus München ab (Meine Gedanken: "Was wird der Checker sagen? Da hat sich gerade sein Prüfling mal schlankweg über diverse Vorschriften hinweg gesetzt und rollt vermutlich geradewegs in das Scheitern seines Final-Check hinein...").
Im Reiseflug halte ich die Spannung nicht mehr aus. Ich drehe mich zu meinem Checker um, und frage ihn direkt, ob das Vorgehen so in Ordnung gewesen wäre. Kommentar: "Etwas unkonventionell, aber ich hätte es auch so gemacht...". Mir fällt ein Stein vom Herzen.
Die Bodenabfertigung in Berlin läuft dafür reibungslos.
Beim Anflug in München jedoch kommt ausgerechnet mitten im Anflug eine Fehlermeldung über einen fehlerhaften Fahrwerkssensor (Mein erster Gedanke: "Warum muss mir sowas ausgerechnet auf meinem Final Check passieren!").
Das dazugehörige Verfahren wird abgehandelt und siehe da, nach dem Ausfahren des Fahrwerks funktioniert wieder alles...
In München wechseln wir den Flieger, um Nachtpost nach Hannover zu bringen. Die Verladung geht so zügig, daß wir bereits 25 Minuten vor(!) der geplanten Abflugzeit unsere Position verlassen. Zur geplanten Ankunftzeit sitzen wir bereits im Bus in Richtung Hotel...
3. Tag
Frankfurt-Rom-Frankfurt-Istanbul
Von Hannover fliegen wir zuerst als Passgiere nach Frankfurt. Dort übernehmen wir eine Maschine und fliegen einen ereignislosen Flug nach Rom hin und zurück.
Von Frankfurt soll es nun mit einer anderen Maschine nach Istanbul gehen. Die nette Kabinencrew ist bereits vor uns auf dem Flieger angekommen. Der wirklich pfiffige Purser hatte direkt bei seiner Ankunft schon zwei nicht funktionierende Notausganglichter an den beiden vorderen Türen bemerkt und selbständig die Technik bestellt.
Ein Blick in die große Liste der akzeptablen Defekte, zeigte, daß wir mit einem ausgefallenem Licht hätten fliegen dürfen. Wenn beide defekt sind, hätten wir nur fliegen können, wenn der Ausgang blockiert ist und somit auch nur weniger Passgiere an Bord sein dürfen.
Da wir aber recht gut gebucht waren, schied diese Option aus.
Die inzwischen angekommene Technik tippte auf eine defekte Batterie. Da zum Ausbau der Batterie die gesamte Deckenverkleidung im Türbereich aufgeschraubt werden muss, war an ein Einsteigen von Passagieren an der vorderen Tür nicht zu denken.
Glücklicherweise hatten wir eine Vorfeldposition.
Nach kurzer Rücksprache mit dem Rampagenten, bestellte dieser noch eine zusätzliche Passagiertreppe, so daß das Einsteigen nun über den mittleren und hinteren Eingang ablief, während vorne kräftig geschraubt wurde.
Glücklicherweise zeigten sich die Gäste nach einer erklärenden Ansage sehr freundlich und geduldig!
Nach erfolgreicher Reparatur ging es mit 35 Minuten Verspätung nach Istanbul in den Feierabend.
4. Tag
Istanbul-München-Helsinki
Die Wettervorhersage von München wartet mit wolkenlosem Himmel auf. Ich freue mich auf einen problemlosen Anflug.
Eine Stunde vor München tickert der letzte Wetterbericht von München auf den Drucker im Cockpit: München, Nebel, Sichtweiten 150-300m...
Nun ist ein Anflug der Kategorie IIIb gefragt. Leider wieder ein Ding, bei dem man als Kapitän viel falsch machen kann und das ich nun noch nicht so oft gemacht habe (zwar wird dies im Simulator recht viel geübt, aber im richtigen Leben hatte ich davon im Kapitänstraining nur zwei Anflüge vorher...). Mein Ruhepuls steigt unweigerlich...
Vom Lotsen werden wir in einer weiten Schleife in den trägen Anflugstrom eingereiht (Wie bin ich froh, daß wir in Istanbul ordentlich Sprit getankt haben...).
In knapp 100 Fuß Höhe kommen die Landebahnlichter in Sicht. Geschafft.
Nachdem alle Gäste ausgestiegen sind, bereiten mein Copilot und ich die Maschine zur Übergabe an die Folgebesatzung vor, da wir in München die Maschine wechseln sollen.
Während ich noch die letzten Schaltungen mache, steht mein Copilot auf und geht kurz in die Kabine. Als er zurückkommt, richtet er mir aus, daß mein Checker mich dringend in der Kabine sprechen wolle.
Ich wundere mich etwas, stehe auf und beim Verlassen des Cockpit sehe ich, daß im vorderen Eingangsbereich die gesamte Crew versammelt steht, vor der Tür im Finger steht bereits die übernehmende Crew, alle applaudieren und mein Checker beglückwünscht mich zum bestandenen Final-Check!
Ich bin vollkommen perplex! Eigentlich hätte die Tour noch einen Tag länger für mich gehen sollen. Dieses frühe Ende hatte ich nicht erwartet.
Sechs Monate Training fallen mir als Stein vom Herzen!
Alle gratulieren: Checker, Copilot, Purser, Flugbegleiter, Techniker, selbst das schon wartenden Reinigungsteam! Ich weiß gar nicht wohin mit all dem Glück!
Von mir unbemerkt hat der Checker bereits meine Uniformmütze mit der goldenen Kapitänskordel versehen. Diese wird mir nun unter allgemeinem Gejohle aufgesetzt und mir werden die drei Copilotenstreifen von der Schulter gerissen und durch die vier Kapitänsstreifen ersetzt.
Leider muss nun meine treue Crew weiter nach Helsinki, während ich als Passagier nach Frankfurt geschickt werde.
Somit bleibt mir nur eine allerletzte Amtshandlung während der Crewbusfahrt: Schnell instruiere ich meinen Copiloten, ein schönes Abendessen für die gesamte Crew auf meine Rechnung zu organisieren oder wie es ein alter Kapitän mal so schön ausdrückte: "Das erste Kapitänsgehalt muss für die Festivitäten draufgehen!"...
20 Comments:
Lieber Golfox
Meine aller herzlichsten Glückwünsche! Nun hat es also einen Captain mehr in der Fliegerwelt :-). Gerade gestern dachte ich, nun müsste er auf der Zielgeraden angelangt sein. Ich hoffe es bleibt ausreichend Zeit, das Ganze ausreichend zu feiern. Weiterhin hoffe ich, dass das erste Weihnachten und Sylvester nicht gleich en Route stattfindet und der anstehende Umzug in aller Ruhe stattfinden kann.
Ich wünsche noch ganz viele Happy Landings auf Bus und Co.
Gruss aus ZRH
A.
Gratuliere.... ein treuer leser, der einmal mit dem PPA umhergeflogen ist..
Herzlichen Glückwunsch!!! Ich hatte mir ja ob der langen Stille etwas Sorgen gemacht. Danke für Deine Antwortmail :-)
Die Dynamik eines solchen Blogs ist schon faszinierend. Wir kennen uns ja nicht persönlich (ich kenne noch nicht einmal Deinen richtigen namen ;-) und dennoch habe ich mit Dir mitgefiebert und recht oft daran gedacht, wie es Dir in Deiner Ausbildung wohl gerade ergeht. Deine Schilderung der Übergabe der "Kapitänswürden" war so ergreifend, dass ich fast eine Träne wegdrücken musste *schnüff* ;-)
Ich bewundere Menschen, die so konsequent ein Ziel verfolgen und es dann ereichen. Deshalb noch mal ganz besonders herzlichen Glückwunsch!
Hi,
ganz herzlichen Glückwunsch!!! Feier schön. Hatte schon gedacht du hättest den Blog vergessen =) Und dann heute dieser tolle Bericht. Das CATIII, Fahrwerksanzeigefehler und zu viel Leute an Bord alles beim Checkflug passieren ist wohl eindeutig Murphys Law zuzuordnen ;)
Bei mir wurde es Mittwoch auch spannend =) Nach BU, FQ ist nun mit dem Medical die letzte Hürde vor der Ausbildung genommen =) Beim Lesen deiner Berichte brennt es immer mehr unter den Fingernägeln =)
Alles Gute, schönen Flug, nun mit etwas mehr Gold auf den Schultern...
Ganz herzlichen Glückwunsch auch von der Seefahrt a.D. Käpt'n.
Denken Sie ruhig mal an die armen Schweine, die sich im Winter 10 Tage lang die Seele aus dem Leib kotzen, während die silbernen Vögel ruhig und majestätisch über sie hinwegziehen ;-)
GRATULIERE!
Schwöre als scheinbar ewiger Kopilot ihnen ständig treu ergeben zu sein!
Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung und allzeit guten Flug!
Wirst du denn jetzt weiterbloggen, was so über den Wolken alles passiert?
Ja, da ist dann wohl ein Glückwunsch fällig :) Also, meinen herzlichsten Glückwunsch!
hi captain,
auch von mir die besten glückwünsche zum bestandenen final check flug.
wurde ja nochmal richtig spannend mit cat III-anflug.
aber gelernt ist eben gelernt.
also allzeit gute flüge als kapitän
mit netten crews.
ich hoffe auch sehr, dass dieser blog auch weiterhin bestehen bleibt mit interessanten news aus sicht des "linkssitzers"
vg kingair90
Da hat sich das warten ja gelohnt :)
Glückwunsch auch von mir ! :)
grüße
Hallo Golfox,
Herzlichen Glückwunsch auch vom mir!
Die Mütze und die vier Streifen machen wirklich was her ;-)
Eigentlich müsste jetzt ja ein neuer Blog her, oder?
Feiere noch schön!
Gruß aus Hamburg
Tim
Ich bin mal wieder überwältigt von so vielen freundlichen Wünschen! Vielen herzlichen Dank auch für das Daumendrücken und Mitfiebern!
@A. Gefeiert wurde schon kräftig! Im neuen Jahr wird dann in der dann hoffentlich bezugsfertigen Wohnung in Berlin eine große Einweihungsfete steigen...;-)
Weihnachten und Sylvester habe ich dieses Jahr das erste Mal seit 1999 frei (wobei ich gestehen muss, daß ich an diesen Daten immer sehr gerne geflogen bin!).
@anonym Vielen Dank für die Gratulation!
@Michael Vielen Dank! Auch ich bin immer wieder überrascht, wieviel freundlicher Zuspruch auf diesem Wege kommt!
@Christoph Da wünsche ich viel Erfolg auf dem bevorstehenden Weg! Ich denke immer wieder gerne an meine Flugschulzeit zurück! Ich drücke kräftig die Daumen! Bis bald auf der Linie!
@Pathologe Grüße in das ferne Nigeria! Leider engt sich mein Aktionsradius auf Europa ein...
Habe übrigens den letzten Eintrag über den Hotelwechsel sehr gut nachvollziehen können. Ich weiß, wie sehr ein schlechtes Hotel nerven kann...
@See-Opa Ich schaue immer gerne auf die elegant dahingleitenden Schiffe auf dem Ozean, die fern jeglicher flugbetrieblichen Hektik Ihre Bahnen ziehen...;-))
Oder, wie drückte es ein amerikanischer Kollege so schön aus: "The grass is always greener on the other side..."
Ehrlich gesprochen habe ich bisher noch keine wirklich lange Schiffsreise mitgemacht (Die Fähre Travemünde-Gedser kann man sicherlich nicht als wirkliche Schiffsreise zählen...), umso interessanter finde ich dann immer die Schilderungen von der "Blauen Wüste"!
@nff Immer dran denken: "Unverhofft kommt oft.". Derzeit lese ich beständige Jubelnachrichten aus dem Lande Helvetien bezüglich Flottenexpansion auf der Langstrecke, da findet sich sicherlich über kurz oder lang noch eine nette Kapitänsstelle für Sie!
Und ansonsten genießen Sie einfach das unbeschwerte Copilotenleben auf der Langstrecke! Keiner fragt nach einem, alle belämmern immer nur den Kapitän, während es sich der Copilot in seinem Sitz gemütlich macht, oder...;-))
Spaß beiseite, ich würde mich freuen, wenn wir uns mal irgendwann persönlich kennenlernen.
@Uwe Ebenfalls vielen Dank! Jetzt werde ich noch über meine ersten Einweisungsumläufe bei meinem neuen
Arbeitgeber schreiben. Danach werde ich erstmal sehen, ob sich noch genug berichtenswertes findet (Möglicher Blog-Titel:Wir können nur billig...;-))
@chilibean Grüße und Glückwünsche aus der Heimat freuen mich natürlich besonders! Vielen Dank!
@kingair90 und Tim Vielen Dank! Derzeit kann ich noch nicht sagen, ob es eine Fortsetzung gibt. Ich denke ich halte es mit Beckenbauer "Schaun mer mal...".
@Tux Vielen Dank für die Glückwünsche und die treue Leserschaft!
Gruß,
Golfox
Hallo Golfox,
ich lese jetzt schon eine ganze Weile mit und freue mich immer auf neue Beiträge. Als Paderborner freue ich mich natürlich über alle, die es aus diesem Ort zu etwas gebracht haben :-) Deshalb auch von hier meine allerherzligsten Glückwünsche!! Ich hoffe Sie haben immer eine sichere Landung!
Ich würde mich sehr freuen, wenn ich auch in Zukunft Ihre interessanten Berichte lesen darf. Also: unbedingt weiter bloggen! Es wird bestimmt so manch interessantes Ereignis geben...
Viele grüße aus PB
Andreas
Alles Gute auch von meiner Seite! Ein sehr interessanter Bericht, bei dem ich gleich wieder mitgefiebert habe :)
Gratulation! :)
Ja prima - ich gratuliere dir ganz herzlich und wünsche dir für die Zukunft alles erdenklich Gute, aber vor allem immer interessante Strecken und schöne Aircrafts :-)
BTW: Du solltest an der Tür der Maschinen, die du fliegst, einen kleinen Hinweis "kapitaensanwaerter.blogpot.com" anbringen ;-)
Herzlichen Glückwunsch!
Schön, dass das geklappt hat. Endlich gibt es wieder etwas zu lesen und dann so positiv. Ich glaube aber, dass die Sache dann noch so spannend war, macht es eher noch besser. Einfach kann ja jeder. ;-)
Dann hoffe ich mal, dass es jetzt immer mal wieder etwas zu lesen gibt, werde auf jeden Fall fleißig nachsehen.
Ich flieg(passiv) schon öfter im Jahr, aber bin keiner der Leute die wöchentlich fliegt, deshalb und auch weil ich mich so dafür interessiere, bekomm ich während eines Fluges immer viel mit, während andere lesen. Frage mich immer, was der Pilot wohl gerade denkt, wenn es zum Beispiel beim Anflug ordentlich hin und her geht oder das Wetter schlecht ist und was er gerade so macht. Schön, sowas mal lesen zu können und es muss nicht mal etwas sprektakuläres wie ein brennendes Triebwerk sein. Für einen, der nicht selbst fliegt, sind auch die scheinbar unwichtigen Dinge, wie da musste das und das getan werden, weil der Wind so stark war sehr interessant.
viele Grüße aus Köln
Smick
Hallo Golfox,
Gratuliere hiermit und will dennoch zwei etwas ernüchternde Anmerkungen dalassen:
1. Würde ich an Ihrer Stelle das Bild mit dem Dienstabzeichen entfernen. Es sei denn, Sie schreiben von heute an nur noch firmenkonforme Einträge, dann kann das natürlich stehenbleiben. Wär allerdings langweilig (selbst solch kleine technische Details zu veröffentlichen, wie ein fehlerhafter Fahrwerkssensor, spricht gegen die Firmenphilosophie, die ja größte Sicherheit verspricht).
2. Bitte denken Sie an Ihre Crew. Und denken Sie nicht nur an Sie, sondern erweisen Sie sich würdig als Führungskraft in Ihrer Fürsorgepflicht. Die größten Fehler, die Kapitäne in dieser Hinsicht machen, resultiert meines Erachtens aus einer unbegründeten Angst vor Autoritätsverlust. Und weil immer mehr junge Kapitäne auf Strecke zwar über ausgezeichnete fliegerische Fähigkeiten verfügen, die menschlichen allerdings hinterherhinken, wird der Graben zwischen Cockpit und Kabine immer größer. Keine Frage, jeder darf Fehler machen und in das Hemd hineinwachsen, das sehr groß scheint. Sprechen Sie mit "denen da hinten", beziehen Sie sie mit ein in Entscheidungsprozesse, selbst wenn es Ihnen lächerlich erscheint und im Grunde die Entscheidung bei Ihnen liegt. Es geht nur darum, denen da hinten auf diese Weise eine gewisse Form der Wertschätzung entgegenzubringen. Wenn wir uns alle mit Respekt und Nachsicht begegnen, wird aus dem Haufen eine Crew.
Ich weiß, dass Sie als Kapitän viel Verantwortung zu tragen haben und gerade wenn es stressig wird, manchmal die Kabine nervt. Ich kann mir vorstellen, wie sehr ein Purser nervt, der für die Kabine eine Pause einfordert und der Kapitän die Zahlen und die Zeit im Nacken sitzen hat. Aber bedenken Sie bitte, dass unsere Belastung eine andere ist. Verspätungen bedeuten genervte Passagiere, deren negative Energien wir auffangen müssen. Kurze Flugzeiten und wenig Transit bedeuten ebenfalls Streß, weil man sich nicht für eine Minute zurückziehen kann, ja oft nicht einmal die Zeit findet, um auf die Toilette zu gehen, weil schon der erste Passagier für den Folgeflug vor der Türe steht. Wenn auf einem kurzen Flug keiner im Cockpit erscheint, um mit einem Lächeln nach Getränkewünschen zu fragen, ist das keine Boshaftigkeit, ebensowenig wie die Einsparung von Wasserflaschen. Wenn ungewöhnliche Zwischenfälle für das Cockpit Routineabläufe bedeuten, weil hundertmal im Simulator erprobt, kann solch ein kleiner Zwischenfall wie ein Durchstarten für einen Flugbegleiter das Entwickeln von Flugangst und damit Berufsuntauglichkeit bedeuten. Wir sehen nichts, sondern spüren nur. Manchmal fühlt sich solch ein Manöver spektakulärer an, als es tatsächlich ist.
Ich glaube, Sie wissen all das. Es war mir nur ein Anliegen, nochmals daran zu erinnern und mit der Kabine umsichtig zu sein. Wir werden nach völlig unterschiedlichen Kriterien ausgewählt und so belastbar das Cockpit sein muss, so einfühlend müssen die hinten sein. Manchmal prallen diese Welten dann unwillkürlich aufeinander. Die Belastbarkeit der Kabine wird sich oft mit einem kurzen Satz, einem verständnisvollen Nicken oder einer Nachfrage erstaunlich steigern. Und darum geht es uns allen ja, nämlich dass alles leichter geht, wenn wir miteinander arbeiten und nicht gegeneinander, wenn wir uns gegenseitig unterstützen und Verständnis füreinander aufbringen. Und denken Sie daran, dass Purser oft extrem belastet sind, weil sie im Wind von Passagieren und Crew stehen. Die Kurzstreckenumläufe sind nicht ohne und Purser werden vom Einsatz oft verheizt. Viele von uns fliegen bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Und dann muss sich keiner wundern, wenn plötzlich einer ausflippt. Eine kurze Frage nach Hintergründen erhellt oft absonderliches Verhalten.
Bevor ich jetzt noch einen Roman schreibe, wünsche ich einfach mal viel Erfolg und Freude auf Strecke.
darf der geneigte leser auch nach erreichen des ziels mit einer fortsetzung des blogs rechnen? wünschenswert wäre es!
Ganz vielen Dank für diese tollen Blogeinträge von vor 10 Jahren. Ich habe noch nie so einen tollen und unterhaltsamen Einblick in den Pilotenalltag bekommen!
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